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La Capella Reial de Catalunya
Nach dem Modell der berühmten «Capelles Reials», der höfischen Musikensembles im Mittelalter, für die auf der Iberischen Halbinsel Meisterwerke sakraler und profaner Musik komponiert wurden, haben Montserrat Figueras und Jordi Savall im Jahr 1987 La Capella Reial gegründet.
Nach dem Modell der berühmten “Capelles Reials”, der höfischen Musikensembles im Mittelalter, für die auf der Iberischen Halbinsel große Meisterwerke sakraler und profaner Musik komponiert wurden, haben Montserrat Figueras und Jordi Savall im Jahr 1987 La Capella Reial gegründet, eines der ersten Vokalensembles, das sich, basierend auf historischen Kriterien, der Interpretation der Musik des spanischen Barocks, des sogenannten Goldenen Zeitalters, widmet und dem ausschließlich Sänger und Sängerinnen Iberiens und Lateinamerikas angehören. Seit die katalanische Landesregierung (Generalitat de Catalunya) im Jahr 1990 die Schirmherrschaft übernommen hat, nennt sich das Ensemble La Capella Reial de Catalunya.
Die Gruppe widmet sich der Wiederentdeckung und Aufführung der polyphonen Vokalmusik des Mittelalters und des spanischen Goldenen Zeitalters sowie der vor dem 19. Jahrhundert entstandenen europäischen Musik, wobei die Erforschung der historischen Aufführungspraxis die Grundlage ihrer Interpretation ist. Auf der gleichen künstlerischen Linie wie das Instrumentalensemble Hespèrion XXI, kombiniert La Capella Reial de Catalunya meisterhaft, immer mit Achtung vor der tiefen spirituellen und künstlerischen Dimension der Werke, die Qualität der Ausführung und Anpassung an den Stil der jeweiligen Epochen mit dem ausdrucksvollen Vortrag der poetischen Texte.
Das umfassende Repertoire des Ensembles reicht von der mittelalterlichen Musik der mediterranen Kulturen bis hin zu den groβen Meistern der katalanischen, iberischen und europäischen Renaissance und des Barock. Zu dessen berühmtesten Konzertprogrammen gehören die Missa de Batalla von Joan Cererols, die Vesper von Claudio Monteverdi, die Cantigas von Alfonso X. dem Weisen, El Llibre Vermell de Montserrat, sephardische Lieder, die Musik des Misteri d’Elx, die Romanzen von Don Quijote von Miguel de Cervantes, die Liederbücher des Goldenen Zeitalters und Mozarts Requiem. In jüngster Zeit wurden auch Johann Sebastian Bachs Markus-Passion, Georg Friedrich Händels Messias, Vivaldis Oratorium Juditha Triumphans, Bachs Weihnachtsoratorium und Joseph Haydns Die Schöpfung aufgeführt und aufgenommen, was bei der internationalen Kritik großen Anklang fand.
Zu seinen Erfolgen gehören aber auch die Aufführung einiger Opern des Barock und des Klassizismus und ein Abstecher in die zeitgenössische Musik mit Kompositionen von Arvo Pärt. Hervorzuheben ist ebenfalls die Mitgestaltung der Filmmusik zu Jeanne La Pucelle (1993) von Jacques Rivette über das Leben der Jeanne d’Arc.
Im Jahr 1992, debütierte La Capella Reial de Catalunya im Operngenre und begleitete als Chor alle Aufführungen des Orchesters Le Concert des Nations. Die mehr als 40 CDs umfassende Diskografie des Ensembles hat zahlreiche Auszeichnungen und Preise erhalten, darunter den Midem Classical Award und den Grammy Award. Unter der Leitung von Jordi Savall gibt La Capella Reial de Catalunya zahlreiche Konzerte in der ganzen Welt, nimmt Platten auf und hat als Teil der Stiftung „Centre Internacional de Música Antiga“ einen festen Platz bei den wichtigsten internationalen Festivals Alter Musik.
Konzert
«Krieg und Frieden»
SA 14/09/2024 --- 20.00 Uhr --- Peterskirche Basel
LA CAPELLA REIAL DE CATALUNYA
LLUÍS VILAMAJÓ Vorbereitung und Vokalensemble
ENSEMBLE HESPÈRION XXI
JORDI SAVALL Diskantgambe und Leitung
DÉSIRÉE MEISER Schauspiel
THOMAS SARBACHER Schauspiel
ALAIN CLAUDE SULZER Schauspiel
Jordi Savall hat sich früher bereits mit Erasmus’ «Lob der Torheit» und musikalischen Bezügen befasst. Für dieses Konzert hat er zum ersten Mal Erasmus-Texte, vornehmlich aus «Die Klage des Friedens», in Bezug zu Musik aus der Zeit, u.a. von Guillame Dufay, Heinrich Isaac, Ludwig Senfl, gestellt und ein Gesamtprojekt kreiert, das die Glücksgöttin und ihren Gegenspieler gleichermassen in Dialog mit der Musik erklingen lässt.